Interview mit Drummer Moose (Bullet for my Valentine) am 01.07.06 beim Vainstream Rockfest in Münster
2005 habt ihr Europa und Amerika im Sturm erobert. Wie erklärst du dir diesen immensen Erfolg?
Das ist eine wirklich gute Frage. Ich glaube, es hat den Leuten seit langem gefehlt, dass im Metalbereich eine Band mit soviel Power wie in den 80´ern Iron Maiden oder Metallica auf der Bildflächer erscheint, die gleichzeitig aber auch für die breite Masse hörbar sind.
Ihr habt ja vorher unter anderem Namen gespielt.
Ja.
Da hattet ihr aber keinen Plattenvertrag. Trotzdem hattet ihr dieses unglaubliche Glück, mit großen Namen der Szene wie Chimaira oder Machine Head auf Festivals zu spielen. Warum?
Stimmt, das ist komisch. Vielleicht hatten wir nur gute Beziehungen. Naja, und nachher hatten wir dann ja das Midi Album. Aber die Auftritte waren ja auch nur in Großbritannien.
Auf eurer Homepage gibt euer Sänger Michael dieses schöne Zitat von sich: „I don’t see how a band can stand there for 40minutes and just sing bollocks.“ Ich verstehe das so, dass es für euch das Größte ist, live zu spielen.
Ja, das stimmt.
Ich war ja noch nie auf einem Konzert. Was also macht ihr auf der Bühne?
Eigentlich genießen wir es nur. Wir freuen uns, dass wir auf der Bühne sein können und genießen das Publikum, das hoffentlich auch Spaß hat. Das gibt den Kick. Ich kann natürlich nicht so durch die Gegen hüpfen wie die anderen, um Spaß zu verbreiten, schließlich sitze ich ja hinter dem Schlagzeug. (grinst)
Klar. Wie würdest du eure Musik denn einstufen. Seid ihr eher eine Metalband oder eine MetalCore Band.
(sofort) Nein, eine Metalband.
Aber ihr wisst, dass man schon eher versucht, euch in diese MetalCore-Schiene zu stecken.
Ja.
Was hältst du davon?
Für mich persönlich spielt das eigentlich keine Rolle. Wir haben als Metalband angefangen und werden daher immer eine Metalband bleiben. Egal, wo uns die Leute reinstecken.
Dann lass uns doch mal auf eure Songs zu sprechen kommen. Ihr habt ja nun schon ein paar Auskopplungen aus „The Poison“ gemacht. Wenn ich mir die so anhöre, würde ich die Singles eher als „Love Songs“ betiteln. Warum habt ihr euch grade dafür entschieden, genau diese Songs auf den Markt zu schmeißen.
Oh, das hat das Plattenlabel gemacht.
Aber war das für euch okay? Sie sind ja im Gegensatz zu anderen Songs der Platte schon eher langsam und ruhig, sogar so, dass sie im deutschen Radio gespielt werden, sie also schon „Mainstream“ sind.
Ja, aber das war es, was wir von Anfang an wollten. Den Mainstream-Erfolg. Außerdem haben wir die Songs ja schließlich auch geschrieben. Dann können sie ja auch als Single erscheinen.
Euch ist dann sicher auch bewusst, dass ihr eine große Gemeinde an weiblichen Fans dadurch bekommen habt, die generell sonst vielleicht nicht so harte Musik hört. Glaubst du, dass könnte ein Problem werden, wenn die neue Platte erscheinen wird?
Ich bin mir sicher, dass das neue Album härter wird als „The Poison“. Aber wir werden einfach mal sehen, was passiert.
Wusstest du, dass die Singles, die man kaufen kann jeweils in drei verschiedenen Varianten mit jeweils verschiedenen B-Sides auf dem Markt ist?
Ja, das weiß ich, aber das macht auch das Plattenlabel.
Du sagtest schon grade, dass du dir sicher bist, das neue Album werde härter. Wie würdest du generell eure musikalische Bandentwicklung beschreiben?
Oh, interessant. Sie war und ist immer interessant gewesen. Gerade in den letzten 18 Monaten hatten wir viel Spaß und haben viel Zeit mit unseren Instrumenten verbracht und haben uns sehr weiterentwickelt.
Was wird dann also in der Zukunft kommen?
Ein neues Album, mehr Touren.
Noch mehr Touren? Ihr tourt doch schon die ganze Zeit, oder?
Ja, das stimmt. Aber wir wollen momentan einfach nicht aufhören. Wir wollen einfach eine arbeitende Band bleiben. Wie gesagt, wir entwickeln uns dabei ja auch weiter.
Das heißt auch, dass ihr gerade an neuen Songs arbeitet.
Ja.
Was inspiriert euch dabei?
Die Ideen kommen einfach so. Teilweise, wenn wir im Bus sitzen und vor uns hinspielen und so. Wenn wir dann wieder zu Hause sind, werden wir die Ideen zusammentragen und sehen, was dabei entsteht für das neue Album. (auf nachfrage) Andere Bands beeinflussen uns eigentlich eher nicht.
Wann soll das neue Album kommen?
Oh, erst im Juni nächsten Jahres.